Kann das Internet bei Teenagern Depressionen verursachen?

Pin
Send
Share
Send

Jugendliche, die mehr als 5-6 Stunden im Internet verbringen, leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit an Depressionen. Ein geringes Selbstwertgefühl und Unzufriedenheit mit dem Aussehen werden auch durch die Nutzung sozialer Netzwerke verstärkt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Clinical Medicine veröffentlicht.

Über 3 Stunden am Tag im Internet einen Teenager verletzt?

Soziale Netzwerke - Facebook, Instagram und Twitter - ziehen viele junge Menschen an. An einer kürzlich durchgeführten Studie nahmen 11.000 Personen teil. 43% der Mädchen und 22% der Jungen geben an, mehr als 3 Stunden am Tag im Internet zu verbringen. Nur 4% der Mädchen und 10% der Jungen nutzten keine elektronische Kommunikation mit Freunden.

Jugendliche, die den ganzen Tag über soziale Medien genutzt haben, leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit unter depressiven Verstimmungen. Mädchen, die 3 bis 5 Stunden am Tag in den Netzwerken aktiv waren, hatten Anzeichen von Depressionen.

Bei einer Online-Aktivität von mehr als 5 Stunden pro Tag stieg dieser Anteil auf 50%. Bei Jungen liegt das Risiko für depressive Verstimmungen zwischen 21% und 35%.

Ist Trolling einer der Gründe?

Die Studie zeigt auch, dass im Internet nicht nur angenehme Botschaften ausgetauscht werden. 40% der Mädchen und 25% der Jungen geben an, dass sie online belästigt oder sogar von Cybermobbing angegriffen wurden. Mobbing führt bei Menschen leicht zu depressiven Störungen.

Die höhere Prävalenz von Depressionen bei Mädchen ist auf Angriffe auf ihr Aussehen zurückzuführen. Im Erwachsenenalter neigen sie zu einem negativen Körperbild und einem geringen Selbstwertgefühl, was zur Entwicklung depressiver Symptome beiträgt.

Bei Depressionen vernachlässigen Mädchen und Jungen jedoch auch ihr Aussehen oder sind weniger zuversichtlich. Dies macht sie wahrscheinlicher Opfer von Cybermobbing oder Mobbing.

Die Studie fand einen weiteren Zusammenhang, der auf einen möglichen pathophysiologischen Mechanismus hinweist. Viele Teenager vernachlässigen den Schlaf und das normale Essen und leiden unter unangenehmen Symptomen.

Fördert das Internet Fettleibigkeit?

Psychische Störungen sind nicht das einzige Problem, das durch das Internet entsteht. Russell Wiener beschreibt auch einen Zusammenhang mit Fettleibigkeit, ungesunder Ernährung und schlechter Lebensqualität. Aber auch hier gibt es keine Hinweise auf Kausalität.

Der Präsident des Royal College für Pädiatrie und Kindergesundheit (RCPCH) empfiehlt, dass Eltern ihre Teenager auf den Computer beschränken. Eltern und Jugendliche müssen jedoch einen Dialog führen und gemeinsam einige Regeln ausarbeiten.

Sind soziale Netzwerke der gefährlichste Teil des Internets?

Rund 100.000 Kinder und Jugendliche in Russland sind auf soziale Netzwerke angewiesen. 2,6% der Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren sind auf Weiber, Instagram und VKontakte angewiesen.

Soziale Netzwerke haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit und das soziale Leben.

Wie die Studie zeigt, sind Mädchen eher sozial abhängig (3,4%) als Jungen (1,9%). Statistisch ist dieser Unterschied jedoch nicht signifikant. Mädchen neigen dazu, mehr in sozialen Netzwerken zu kommunizieren. Je älter sie werden, desto mehr Zeit widmen sie sich Instagram, VKontakte und anderen Diensten. Mädchen zwischen 16 und 17 Jahren verbringen fast dreieinhalb Stunden am Tag in sozialen Netzwerken.

Je länger und öfter Kinder und Jugendliche online sind, desto höher ist das Suchtrisiko. Die massive Nutzung sozialer Netzwerke kann zu gesundheitlichen und sozialen Problemen führen.

8% der Nutzer zwischen 12 und 17 Jahren geben an, dass sie soziale Netzwerke nur nutzen, um mit ihren Freunden zu kommunizieren. 6% der Befragten streiten sich häufig mit den Eltern über die Nutzung sozialer Netzwerke. Fast ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie aufgrund von Chats nicht genug Schlaf bekommen.

Besonders besorgniserregend ist nach Ansicht der Autoren der Zusammenhang mit Depressionen. Das Risiko, an Depressionen zu erkranken, ist bei allen, die auf soziale Netzwerke angewiesen sind, um 4,6% höher. 1 von 3 Jugendlichen, die als abhängig eingestuft wurden, berichtet von Symptomen. Kanadischen Wissenschaftlern zufolge besuchen Menschen mit Depressionen eher die virtuelle Welt.


Skeptiker glauben, dass es einen umgekehrten Kausalzusammenhang gibt: Jugendliche besuchen das Internet, weil sie an Depressionen leiden, und nicht umgekehrt. Daher ist es sinnvoll, mit einem Kind zu einem Psychologen oder Psychiater zu gehen, wenn seine Sucht störend ist.

Pin
Send
Share
Send

Sehen Sie sich das Video an: Depression - Von Selbstzweifel bis Suizidversuch (Juli 2024).